SV Schneeberg- Plauen Oberlosa (15:16) 32:25
Der zweite Heimspieltag der Saison brachte für die Frauenmannschaft des SV Schneeberg einen verdienten Sieg gegen den SV Plauen-Oberlosa – doch der Weg dorthin war alles andere als geradlinig. „Die ersten zehn Minuten waren absolut zum Vergessen“, resümierte Trainerin Romy Kolbe nach dem Spiel. Dabei waren die Voraussetzungen eigentlich ideal: Schneeberg konnte nahezu in Bestbesetzung antreten, erneut unterstützt von Annett Keßler als zweiter Torhüterin. Die neu ins Trainerteam aufgerückte Co-Trainerin Carolyn Küchler wurde vor dem Spiel offiziell begrüßt. Auch der klare Sieg im Vorbereitungsturnier gegen Plauen sorgte im Vorfeld für Optimismus. Doch Plauen überraschte – und zwar nicht nur taktisch. Mit Dominika Kolomaznikova lief eine der erfahrensten Spielerinnen des Gegners auf. Die Kreisläuferin brachte mit physischer Präsenz und Routine große Stabilität ins Spiel der Gäste – und stellte die Schneeberger Defensive vor Probleme.
Kalte Dusche zum Auftakt
Der Start verlief aus Schneeberger Sicht alles andere als geplant. Mehrere gute Angriffe endeten am Innenpfosten, während Plauen robust verteidigte und zielstrebig abschloss. Nach fünf Minuten stand es 0:4. „Wir waren im Kopf nicht bereit – und dazu kam auch noch fehlendes Wurfglück. Die Körpersprache war von Beginn an zu negativ, die Köpfe gingen schnell runter“, so Kolbe. Eine Auszeit brachte dann erste Stabilität ins Schneeberger Spiel. Schritt für Schritt arbeitete sich das Team zurück – über 1:6 (7. Minute), 6:9 (16.) und 11:14 (25.) wurde der Rückstand verkürzt. „Was uns auszeichnet, ist unsere taktische Variabilität“, erklärt Kolbe. „Viele unserer Spielerinnen können mehrere Positionen abdecken, und wir können in der Abwehr schnell umstellen.“ Zur Halbzeit stand ein knappes 15:16 – das Spiel war wieder offen.
Deutliche Ansprache in der Pause
In der Kabine fand das Trainerteam klare Worte – nicht nur zur Leistung auf dem Feld. „Was mir gefehlt hat, war die Energie auf der Bank. Zu viel Gemecker, zu wenig positiver Spirit. Das ist nicht unser Anspruch“, machte Kolbe deutlich. Doch das Team zeigte die richtige Reaktion.
Zweite Halbzeit zeigt das wahre Potenzial
Nach Wiederanpfiff blieb es zunächst ausgeglichen – bis zum 20:20 in der 40. Minute. In dieser Phase wechselten sich gute Aktionen mit ärgerlichen Ballverlusten im Umschaltspiel ab. Dann jedoch übernahm Schneeberg endgültig die Kontrolle. Die Abwehr stand nun stabil, vor allem der Mittelblock mit Lisa Helbig und Sashka Filiposka agierte deutlich souveräner. Und mit Maja Wehner im Tor zeigte eine der Schlüsselspielerinnen eine starke Leistung. In den folgenden 15 Minuten kassierte Schneeberg nur noch zwei Gegentore – beide durch Siebenmeter. „Konditionell konnten wir am Ende nochmal zulegen – Plauen dagegen ist eingebrochen“, so Kolbe. Die Gastgeberinnen zogen davon und sicherten sich letztlich einen klaren und verdienten Heimerfolg. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt“ Trotz des deutlichen Ergebnisses bleibt ein Wermutstropfen: „Die ersten zehn Minuten – sowohl spielerisch als auch mental – waren nicht akzeptabel. Daran werden wir arbeiten müssen“, betont Kolbe. Positiv sei jedoch, dass die Mannschaft Charakter gezeigt und sich eindrucksvoll zurückgekämpft habe. „Die zweite Halbzeit hat erneut bewiesen, welches Potenzial in diesem Team steckt – sowohl spielerisch als auch konditionell.“
Ausblick
Am kommenden Wochenende wartet mit der HSG Langenhessen/Crimmitschau ein emotionales Duell auf die Schneeberger Frauen. Der aktuelle Tabellenzweite besteht größtenteils aus Spielerinnen, die ihre Ausbildung beim BSV Sachsen Zwickau durchlaufen haben – viele davon kennen sich auch persönlich. „Das wird fast wie ein Klassentreffen – aber auf Punkte wollen wir natürlich nicht verzichten“, so Kolbe abschließend.
Danke an Marko Unger für die Fotos.











































