Nach der dreiwöchigen Spielpause stand am Sonntag ein ganz harter Brocken an, denn es ging zum Auswärtsspiel zum letztjährigen Sachsenmeister nach Döbeln. Die Ausgangslage für uns war alles andere als gut, denn vom eigentlichen 16er-Kader standen Trainer Sascha Thieme, aus den unterschiedlichsten Gründen, nur 8 Akteurinnen zur Verfügung. Dennoch wollten wir uns keinesfalls aus der Halle schießen lassen und versuchten hoch motiviert in die Partie zu gehen.
Der Start in die Partie fiel uns nicht einfach. Im Angriff passten noch nicht alle Aktionen und Entscheidungen und auch die Abwehr ließ noch zu viele Lücken für die Gastgeberinnen offen. In der 4. Spielminute lagen wir somit mit 4:1 zurück. Doch danach funktionierte unsere Defensive. Wir setzten den Döbelner Rückraum gehörig unter Druck und zwangen sie in einfache Ballverluste oder schlechte Wurfoptionen. Mit gut herausgespielten Angriffen über Adriana Norr und Melanie Martin erreichten wir den 4:4 Ausgleich in der 6. Min. In den nun folgenden Minuten, bis zur Pause, versuchten beide Mannschaften das Spiel an sich zu reisen. Die HSG aus Döbeln legte immer wieder 3 Tore vor und wir kämpften uns jedes Mal erneut wieder heran. Über die Spielstände 9:6 (12. Min.) und 12:9 (20. Min.) ging es mit einem knappen 1-Tore-Rückstand in die Pause. (Halbzeitstand 14:13)
Die Kabinenansprache verlief weitgehend positiv. Trotz kleinerer Fehler, die wir immer mal wieder einstreuten, blieben wir am Gegner dran und hielten die Partie offen. Trainer Sascha Thieme war also mit der ersten Hälfte relativ zufrieden und versuchte seinen Ladies das Gefühl mitzugeben, dass in der 2. Hälfte noch alles offen war um etwas Zählbares mitzunehmen.
Die zweite Halbzeit begann, wie üblich, mit einer offensiven Deckung gegen Romy Kolbe. Doch wir ließen uns davon nicht irritieren und Linda Leonhardt und Adriana Norr übernahmen das Zepter im Rückraum. In dieser Phase waren wir über alle Positionen im Angriff erfolgreich und blieben weiterhin an den Gastgeberinnen dran. In der 42. Min. war die Partie beim Stand von 20:20 ausgeglichen. Danach hagelte es, teilweise nicht ganz nachvollziehbar, Zeitstrafen für uns, so dass wir für längere Zeit in Unterzahl auf der Platte standen. Doch auch davon ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen. Die Abwehr legte noch einen Zahn zu und auch Annett Keßler im Tor, konnte die Gastgeberinnen mit einem parierten Strafwurf weiter ärgern. Dennoch hatte Döbeln in der 59. Min. die Oberhand beim Stand von 27:26. Trainer Sascha Thieme nahm 39 Sekunden vor Spielende eine Auszeit und versuchte erneut seinen Ladies das notwendige Selbstvertrauen in die eigenen Aktionen mitzugeben. Und dies zeigte auch Wirkung, denn Adriana Norr konnte den 27:27 Ausgleich erzielen. Aber die Partie war noch nicht zu Ende, denn Döbeln hatte noch eine Auszeit und es blieben noch 23 Sekunden für einen Angriff in Überzahl übrig. Die Gastgeberinnen versuchten alles die beiden Punkte in heimischer Halle zu lassen, doch unsere Abwehr stand wie ein Bollwerk, wir ließen nur noch einen Wurf auf der ungünstigen Außenposition zu, den Annett Keßler sicher entschärfen konnte.
Am Ende also ein verdienter Punktgewinn beim 27:27!
Fazit des Trainers:
Wenn du mit gerade einmal 8 Spielerinnen zum Auswärtsspiel startest und davon noch zwei gesundheitlich angeschlagen sind, dann betest du einfach nur auf der Bank dass kein weiterer Ausfall dazu kommt. Meinen Ladies muss ich diesmal ein riesen Lob und Kompliment machen, denn gegen den vollen Kader der HSG Neudorf-Döbeln (15 Spielerin bei der Erwärmung dabei!!) haben wir eine sehr starke Mannschaftsleistung gezeigt. Ich möchte diesmal auch bewusst keine Spielerin dabei herausheben, denn egal ob in der Offensive oder Defensive haben alle Spielerinnen 110% des Machbaren abgerufen und sich am Ende mit einem Auswärtspunkt belohnt!
Sonderlich lange können wir uns nun nicht darauf ausruhen, denn bereits am Samstag (27.10. 19:30 Uhr) steht für uns die nächste schwere Aufgabe auf dem Plan. Zu Gast ist dann die zweite Vertretung des HC Leipzig. Wir hoffen wie immer auf die zahlreiche Unterstützung von den Rängen der Silberstromhalle, denn die personelle Situation wird sich in der kurzen Zeit nur geringfügig entspannen.
SVS spielte mit:
Annett Keßler (Tor), Melanie Martin (4), Carolyn Küchler (1), Cindy D. (1), Linda Leonhardt (2/2), Adriana Norr (10), Romy Kolbe (4/3), Lisa Graupner (5)
Strafwürfe: Schneeberg 6/5 verwandelt / Neudorf-Döbeln 4/3 verwandelt
Zeitstrafen: Schneeberg 5 x 2 Minuten / Neudorf-Döbeln 6 x 2 Minuten + 1x Rot