Zu viel in Chemnitz verloren – es gibt Tage da lohnt es sich nicht für einen Punkt aufzustehen (7:9) / 17:17

Nach dem Jahreswechsel ging die Rückrunde mit einem Auswärtsspiel für uns los. Nachdem wir vor knapp zwei Wochen noch einen sicheren Heimsieg gegen Chemnitz einfahren konnten, stand nun das direkte Rückspiel an. Mit guten Vorsätzen ging es für uns in die Partie, doch diese sollten am Ende fast gänzlich vergessen gehen.

Doch zunächst nehmen wir erstmal den Spielverlauf im Detail unter die Lupe. Bereits vor Anpfiff der Partie kam es zur ersten Kuriosität. Die beiden Herren im offiziellen Gelb schienen bestens mit dem IHF-Regelwerk bewaffnet zu sein und wirkten mehr als engagiert. Nachdem unsere Wechselbank zuerst um 6 cm in Richtung Kampfgericht korrigiert werden musste, entschied man sich dann doch mit Schweizer Präzision die Bank genau 3,56 cm wieder in die andere Richtung zu korrigieren. Als der Spielfeldaufbau nun endlich Champions League tauglich war, konnte die Partie auch angepfiffen werden.

Leider zeigte sich schon in den ersten Spielminuten, dass beide Mannschaften nicht gerade einen Sahnetag hatten, was das Spielerische angeht. Bis zur 8.Spielminute fielen gerade einmal 2 Tore. Und auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte sollten die Zuschauer nur sehr wenig Tore zu sehen bekommen. Die Einflüsse, welche dazu führten waren vielseitig. Betrachtet man unsere Seite, so muss man klar konstatieren, dass wir schlichtweg zu viele Tormöglichkeiten nicht im Tor des HVC unterbringen konnten. Somit machten wir uns das Spiel selber unnötig schwer. Hinzu kam ein sehr laissez-faire geführtes Spiel der beiden Unparteiischen. Die Abwehrreihen beider Mannschaften konnten auf dem Feld so gut wie alles machen, lediglich bei griechisch-römischen Einlagen griffen die beiden Herren ein. Somit ging es mit einem mageren 7:9 in die Pause.

Für uns kam noch ein großer Schock hinzu, als sich Romy beim abschließenden Tor der ersten Hälfte in der letzten Sekunde bei der Landung schwer verletzte und nicht weiterspielen konnte. Die Halbzeitbesprechung verlief in Folge dessen leider sehr sporadisch, dennoch wurden zumindest die notwendigen Umstellungen noch schnell vor Wiederanpfiff abgestimmt.

Die zweite Halbzeit lässt sich leider sehr kurz zusammenfassen. Unsere Angriffsaktion waren über weite Strecken viel zu harmlos und ohne Druck. Und wenn wir es schafften die notwendige Lücke zu erwischen, dann schlossen wir sehr unkonzentriert ab. Die Gastgeberinnen nutzten ihre Möglichkeiten und gingen in der 47. Spielminute mit 14:12 in Führung. In gerade einmal vier Minuten gelang es uns mit einem kurzen lichten Moment die Partie zu drehen und unsererseits mit 14:17 in Führung zu gehen. Jedoch gelang uns in den letzten neun Minuten des Spieles kein einziges Tor mehr. Die Gastgeberinnen zogen auf 17:17 gleich und sicherten sich einen wichtigen Punkt.

Fazit des Trainerteams:

Nach so einem Spiel die richtigen Worte zu finden ist schwer. Wichtig ist auf jeden Fall zu betonen, dass wir das Spiel selber aus der Hand gegeben haben. Das ist zugleich auch das Ärgerlichste! Viel zu viele verworfene Bälle, zu wenig Druck und vor allem Überzeugung in den eigenen Aktionen und nicht zuletzt kaum übernommene Verantwortung. Am Ende rettet uns eine phasenweise gut agierende Abwehr und wichtige Paraden im Tor einen Punkt.

Die Verletzung von Romy wiegt natürlich schwer, dennoch kann das keinesfalls eine Entschuldigung für den Spielverlauf sein.

Für uns heißt es nun schnell dieses Spiel zu analysieren, verstehen was passiert ist und zügig an den Baustellen arbeiten. Am 20.01.24 steht für uns die Auswärtspartie bei der HSG Rückmarsdorf an. Bis dahin müssen wir schnellstmöglich sehen, dass wir unsere gewohnt guten Abläufe in Angriff und Abwehr wieder auf die Platte bringen. Für Romy drücken wir die Daumen, warten auf die Diagnose und hoffen auf eine gute Genesung!

SVS spielte mit:

Fabienne Kujath (Tor), Amy Hohenhausen (Tor), Kim Neubert, Marie-Theres Mandel (3/1), Ivonne Mikosch (1), Denise Meyer (1), Linda Leonhardt (6/3), Justine Ach (1), Celine Kister (2), Romy Kolbe (3), Nele Peter, Jenny Baumgarten

Strafwürfe:         Schneeberg        7/4 verwandelt                /             Chemnitz                            4/4 verwandelt

Zeitstrafen:         Schneeberg        3 x 2 Minuten                   /             Chemnitz                            3 x 2 Minuten