Frauen: Zu viele vergebene Chancen kosten möglichen Sieg

Romy

Frauen: Zu viele vergebene Chancen kosten möglichen Sieg

Am Samstag ging es für uns zur „Wundertüte“ – der zweiten Vertretung des HC Rödertal. Warum Wundertüte? Weil man nie genau weiß, in welcher Besetzung sie antreten. Diesmal stand mit Natascha Foley eine Spielerin mit Zweitspielrecht aus dem Bundesliga-Kader der Ersten auf dem Feld – eine, die den Unterschied machen kann. Und das tat sie auch: Neun Treffer und zahlreiche kluge Spielzüge sprechen eine klare Sprache. Wir bekamen sie leider nie so richtig in den Griff. Wir selbst reisten mit kleinem Kader an. Es fehlten Leistungsträgerinnen wie Lisa Görner, Denise Meyer und Jenny Baumgarten. Trotzdem war die Stimmung gut: Die verbliebenen Spielerinnen waren motiviert, kampfbereit und voller Hoffnung.

Doch wie so oft in dieser Saison erwischten wir keinen guten Start. Unser erstes Tor fiel erst in der 7. Minute. Die erste Halbzeit war ein zähes Ringen. Defensiv standen wir ordentlich, kassierten „nur“ 13 Gegentore – ein respektabler Wert. Aber im Angriff vergaben wir reihenweise beste Chancen. Besonders von der rechten Außenbahn ließen wir ganze sieben klare Möglichkeiten ungenutzt.

Solche Fehler sind fahrlässig – und sie bleiben nicht ohne Wirkung. Man merkte den Spielerinnen die Verunsicherung an. Zur Pause stand es 13:7 – auch, weil wir selbst nur sieben Tore erzielten. In der Kabine war die Stimmung gedrückt, aber nicht hoffnungslos. Uns war klar: Wir liegen nicht wegen des Gegners zurück, sondern weil wir selbst zu viele Chancen liegen lassen. Wir müssen einfach treffen – mehr nicht.

Doch auch nach der Pause änderte sich zunächst wenig. Bis zur 40. Minute hielten die Rödertalbienen ihren komfortablen Sieben-Tore-Vorsprung (17:10). Dann kam unsere stärkste Phase: Mit viel Kampfgeist, einer nun kompromisslos zupackenden Abwehr, starken Paraden von Maja Wehner und einem befreiten Angriffsspiel arbeiteten wir uns Tor um Tor heran. Innerhalb von zehn Minuten verkürzten wir auf 19:16. In dieser Phase schien plötzlich alles möglich. Doch das Spielglück war nicht auf unserer Seite. Und auch die Unparteiischen Delling/Lindner verloren etwas ihre klare Linie aus der ersten Halbzeit. Einige Entscheidungen waren aus unserer Sicht schwer nachvollziehbar – aber das soll keine Ausrede sein.

Am Ende blieb es beim verdienten, aber vermeidbaren Sieg für Rödertal. Wir haben das Spiel nicht durch Schiedsrichterentscheidungen verloren, sondern durch unsere eigene Abschlussschwäche: Drei vergebene Siebenmeter, ungenutzte Konter und insgesamt über 20 „Fahrkarten“ – das ist einfach zu viel.

Fazit

Wir müssen lernen, uns für unsere Arbeit zu belohnen. Die kämpferische Leistung war stark, doch wer so viele klare Chancen vergibt, bringt sich selbst um den Lohn. Diese Fehler müssen wir schnell aus den Köpfen bekommen – denn am kommenden Wochenende zählt es: Am 20.09. empfangen wir den bislang punktlosen Aufsteiger aus Plauen in unserer Silberstromhalle. Dort wollen – und müssen – wir zeigen, was wirklich in uns steckt.